Die Erprobungsräume, also die innovativen Formen von Kirche, innerhalb der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) feiern ihr zehnjähriges Bestehen.
2015 startete man mit den ersten Projekten, die von Menschen gestaltet wurden, die Kirche anders erlebbar, erfahrbar und gestaltbar machen wollten. Ganz im Sinne der Fresh X-Haltung fragte man nach dem Kontext, ging hinaus an Orte, wo Kirche nicht (so sehr) präsent war und erprobte mit den Menschen vor Ort, was Kirche heißen könnte und wie sie ausgestaltet werden könnte. Die Landeskirche förderte die nach und nach entstehenden Erprobungsräume mit juristischer Beratung, finanzieller Unterstützung und fachlicher Expertise, auf dass nachhaltig andere Formen von Kirche neben und mit den bestehenden und etablierten Formen von Kirche existieren können. Dabei nahm man auch recht schnell wahr und auf, die entstehenden Projekte und Initiativen wissenschaftlich zu begleiten, um diese frischen Aufbrüche von Kirche und das sich dadurch verändernde System evaluieren zu können.
Zehn Jahre später gibt es manche der mit großen Hoffnungen gestarteten Projekte nicht mehr. Viele aber schon. Und es kommen jährlich neue hinzu. Insgesamt gibt es in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland 55 Erprobungsräume sowie ein eigenes Erprobungs-Netzwerk.
Diesen Erfolg will man am 22. Februar in Erfurt mit einem großen Gemeindekongress feiern und „Funken sprühen lassen“. Bereits im November letzten Jahres waren alle Tickets ausverkauft. Möglicherweise ein Zeichen dafür, dass die EKM es mit ihren Erprobungsräumen geschafft hat, Funken auch in etablierten und bestehenden Gemeindestrukturen leuchten zu lassen. Vielleicht aber auch ein Zeichen für die Sehnsucht der Menschen nach verändernden, sprühenden und funkelnden Formen von Kirche.