Körper, Geist und Seele sind drei Teile unserer Existenz, die eng miteinander verbunden sind. Um das Potenzial des Lebens voll ausschöpfen zu können, ist es wichtig, diese drei Elemente in Einklang zu bringen. Wenn Körper, Geist und Seele in Harmonie sind, fühlen wir uns ausgeglichen, ruhig und glücklich – so das Versprechen derer, die sich in ihrer Mitte sehen. Die folgenden Punkte sind Ideen und Anregungen, keine To-Do-Liste, an deren Ende das Versprechen steht, dass man leicht und beschwingt durch sein Leben hopst. Es sind Vorschläge, Möglichkeiten, die jede:r mal ausprobieren und so für sich die beste Mischung zusammenstellen kann.
Die körperliche Ebene
„Tue dem Körper Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.“
Teresa von Avila
- Ernährung: Eine gesunde Ernährung kann einen großen Einfluss auf den Körper, Geist und die Seele haben. Es ist wichtig, genügend Vitamine, Mineralstoffe und Proteine zu sich zu nehmen, um den Körper gesund zu halten. Dabei sollte allerdings auch der Genuss nicht zu kurz kommen.
- Bewegung und Sport: Dass regelmäßige Bewegung und Sport wichtig für einen gesunden und fitten Körper sind, ist nichts Neues. Durch körperliche Aktivität können wir unser Wohlbefinden steigern, Stress abbauen und das Immunsystem stärken. Bewegung und Sport können auch dazu beitragen, den Geist zu klären und den Fokus zu verbessern. Viele Sportler:innen erzählen, dass sie beim Joggen, Wandern oder Radfahren die Fragen und Sorgen des Alltags hinter sich lassen und abschalten, also den Geist frei machen können.
- Nähe: In der Corona-Zeit haben viele die fehlende Nähe beklagt. Man nahm niemanden mehr in den Arm, der nicht zur engsten Kernfamilie gehörte, gab sich nicht mehr die Hand und hinter der Maske konnte ein Lächeln höchstens erahnt werden. Dabei ist es wissenschaftlich nachgewiesen, dass wir Menschen Nähe zu anderen brauchen. Nicht nur auf einer intellektuellen oder transzendenten Ebene, sondern real. Körperlich. Also, wann immer sich die Möglichkeit bietet: Umarmt, herzt, kuschelt, küsst, drückt euch!
Die geistige und geistliche Ebene
„Unser erkennender Geist spannt sich, indem er etwas erkennt, ins Unendliche aus.“
Thomas von Aquin
- Lernen: Der Mensch ist auf Veränderung hin ausgelegt. Weiterentwicklung ist ein tiefstes inneres menschliches Bedürfnis. Und neben menschlichen Erfahrungen, die ja in gewisser Weise auch unverfügbar sind, gehört Lernbereitschaft zu dieser Weiterentwicklung unbedingt dazu. Lesen, hören, erleben, sehen, riechen, schmecken. Alles, was hilft, unseren Geist auszudehnen, ihn zu fordern, kann uns dabei helfen, in unserer Mitte anzukommen.
- Exerzitien: Geistliche Übungen, wie meditieren, hörendes Gebet, intensives Bibelstudium, … – alles, was die Begegnung mit Gott ermöglicht oder fördert, hilft dem Geist sich neu auf transzendentaler Ebene mit dem Körper und der Seele – und mit Gott – zu verbinden. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Einigen kann es helfen, still zu werden, die Augen zu schließen, über Bibelworte zu meditieren. Andere erleben tiefe geistliche Erfüllung lediglich durch bewusste Atemübungen. Anderen helfen Tagzeitengebete, Gebetsspaziergänge oder intensive Gebetszeiten mit anderen Christ:innen. Und wieder andere genießen die Bibellektüre, die neuen Blickwinkel, die man dabei erlangen kann, das Reden Gottes durch die gedruckten Worte wahrzunehmen – all das kann ebenso den Geist schulen.
- In die Kraft kommen: In der Bibel wird der Heilige Geist als Kraft beschrieben. Als ein Geschenk, das es zu entdecken und zu nutzen gilt. Dieser Wirkmacht Gottes in unserem Alltag und Leben sollten wir uns immer wieder bewusst werden und uns nach ihr ausrichten. Intensive Gebetszeiten können dafür ein Anfang sein. Der Heilige Geist ist das Feuer, das in uns brennt. Was entfacht in euch das Feuer?
Die seelische Ebene
„Das Glück wohnt nicht im Besitze und nicht im Golde, das Glücksgefühl ist in der Seele zu Hause.“
Demokrit
- Die Seele baumeln lassen: Viele Menschen haben es verlernt, sich wirklich zu entspannen, dem Körper, dem Geist und damit auch der Seele Erholung zukommen zu lassen. Müßiggang, einfach mal nichts zu tun, nur zu sein, statt etwas zu machen, ist jedoch eine gute Möglichkeit, der Seele Gutes zu tun. Einfach mal aus dem Fenster sehen, die Füße (und die Seele) baumeln lassen, die Wolken am Himmel vorüberziehen sehen, atmen, riechen, fühlen.
- Soziale Interaktion: Mit anderen Menschen in Kontakt kommen. Sich austauschen über Freuden, Erfolge und Niederlagen. Gemeinsam lachen, gemeinsam trauern, gemeinsam zweifeln. Eine enge emotionale Verbindung zu anderen Menschen ist essentiell wichtig! Und das beinhaltet nicht nur, dass die Begegnungen immer happy clappy sind. Auch wenn gemeinsam durchgestandene Tiefpunkte emotional anstrengend sind, sie machen uns resilienter, stärken uns und verbinden uns noch mal intensiver mit den Menschen, die uns oder denen wir beigestanden haben.
- Sich Gutes tun: Der Seele Gutes tun, sieht für jeden Menschen anders aus. Einige wandern oder pilgern. Manche resetten sich beim Waldbaden oder Meditieren. Andere brauchen intensive Genussmomente, um sich etwas Gutes zu tun. Wieder andere umgeben sich mit Schönem. Auch aufräumen kann ein Mittel sein, auch innerliche Ordnung herzustellen und sich und der Seele etwas Gutes zu tun. Und ja, auch ein Wellnesstag oder ein Schaumbad mit Kerzen am Badewannenrand können legitime Mittel sein, um abzuschalten, zu entspannen und die Seele zu streicheln.
Wie gesagt, diese Ideen sind keine Anleitung, kein Rezept, keine To-Do-Liste. Sie sind ein Angebot zum Nachdenken, zum Austausch, zum Weiterdenken. Was hilft euch, um in eure Mitte zu kommen und euch (neu) mit Gott zu verbinden? Wie tut ihr Körper, Geist und Seele Gutes? Schreibt uns gerne – und lasst uns voneinander lernen und uns gegenseitig inspirieren.