Serie: Frische Kirche für morgen gestalten, Teil 6
Es einfach mal ausprobieren. Die Motivation und den Flow nutzen. Mal gucken, was passiert. Die Zeit nutzen, die man eh grad hat. Weitergehen. Weiterdenken. Weitermachen.
So oder so ähnlich waren die Gedanken bei Jonte, Sven und Markus, als sie im September die Cowork-Tage planten. Die Gespräche mit der Verwaltungsgesellschaft, die die Wunschräume vermietet, gestalten sich als zäh und schwierig. Leute, die bereits von dem geplanten sozialen Coworking Space wussten, fragten immer wieder interessiert nach, wann es losgeht. Und sie selbst wollten auch endlich mal Hand anlegen, Tische stellen, Coworker:innen begrüßen und für eine angenehme Arbeitsatmosphäre sorgen.
Hatten sie bei ihren Planungen an alles gedacht? Würden sie die Bedürfnisse und Erwartungen der Gäste erfüllen können? Und würden sie überhaupt mit ihrem Konzept genügend Leute erreichen?
Um das alles herauszufinden riefen die drei Verantwortlichen vom sozialen Coworking Space Frohet Schaffen! in Iserlohn sechs Cowork-Tage ins Leben. Gestartet wurde Ende Oktober, geplant war eine Durchführung bis Anfang Dezember, doch aufgrund der aktuell verschärften Pandemie-Lage wurde der letzte gemeinsame Arbeitstag abgesagt. Doch auch die fünf stattgefundenen Tage reichen aus, um ein Fazit zu ziehen. Für Fresh X hat Mitorganisator Sven Homann zurückgeblickt:
Sven, wie bewertest du die zurückliegenden Cowork-Tage?
Der Testlauf war ein voller Erfolg. Die Coworking-Tage waren sehr gut besucht, gerade vormittags waren viele Plätze belegt und wir hatten eine bunte Mischung von Coworker:innen da: von Angestellten der Stadt, über ITler, Doktoranden bis zu Sozialarbeiter:innen, Student:innen und Kreativen. Es gab eine gute Mischung aus ruhiger Arbeitsatmosphäre, geflüstertem Austausch zwischendrin und aktiver Gemeinschaft beim Mittagessen und Feierabendbier. Mir haben die Cowork-Tage großen Spaß gemacht, auch wenn wir jetzt den letzten wegen Corona ausfallen lassen. Ich habe es genossen, selbst an meinen Sachen zu arbeiten, mich dabei mit anderen auszutauschen und auch Gastgeber der Coworking-Tage zu sein und alles mit zu organisieren.
Unser Ziel haben wir erreicht: Wir wissen jetzt, dass Coworking gut ankommt und konnten einige Leute auch schon für den Space später gewinnen. Darüber hinaus konnten wir hilfreiches Feedback einholen und haben Anregungen bekommen, die wir mit in den Space nehmen, wenn es dann soweit ist.
Welche Learnings nehmt ihr aus den letzten Wochen mit in den weiteren Entstehungsprozess des sozialen Coworking Spaces?
Ich glaub das Wichtigste, was wir gelernt haben ist, dass es uns mega Freude bereitet sowohl im Coworking zu arbeiten als auch es anzubieten. Und dass es sehr gut angenommen wird und der Bedarf groß genug ist.
Dann haben wir auf jeden Fall einen besseren Überblick bekommen, was für Räume wir brauchen (besonders zum Telefonieren) und was alles zum Betreiben eines Coworking Spaces dazugehört.
Und wie geht es jetzt weiter?
Als Leitungsteam wollen wir jetzt den ausfallenden Cowork-Tag im Dezember nutzen, um als Leitungsteam mehr zusammenzuwachsen.
Wir sind weiterhin sehr motiviert. Die schleppenden Gespräche sind zwar sehr nervig, aber wir werden weiter dranbleiben. Trotzdem werden wir nach Übergangslösungen suchen und gucken, wie wir jetzt möglichst bald den Space an den Start bekommen. Mir haben die Cowork-Tage auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht.
_Bei Frohet Schaffen bringt sich Sven vor allem mit seiner ruhigen Art und Gelassenheit ein. Er hat einen guten Blick für alle praktischen Aufgaben und kann gut delegieren. Außerdem macht er gerne Nägel mit Köpfen und versucht meistens schnell aus den gemeinsamen Überlegungen Taten werden zu lassen. Bei den Cowork-Tagen hat er als Gastgeber die Leute begrüßt und allen vermitteln können: Du bist bei uns herzlich willkommen.