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Synodaler Weg: Das Ende von Reformen, der Anfang von Veränderung?

14. März

Der Synodale Weg ist abgeschlossen – vorerst. Letzte Woche trafen sich die deutschen Bischöfe mit Vertreter:innen des Synodalen Wegs zu einem mehrtätigen Abschlussgespräch.

Drei Jahre dauerte der katholische Reformprozess. Forderungen nach einer Aufarbeitung der Machtstrukturen sowie der Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche, einer stärkeren Beteiligung von Frauen oder nach einem veränderten Umgang mit sexualethischen Fragestellungen wurden gestellt und in vielen Gremien-Variationen diskutiert.

Die nun erzielten Ergebnisse werden gemischt betrachtet und bewertet: Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, sagte in einer Presseerklärung vom 12.3.23, die letzte Synodalversammlung sei für sie sowohl Ausdruck des «Noch-nicht-Erreichten» als auch für Gelungenes. Der Synodale Weg sei noch nicht zu Ende, er fange gerade erst an.

Nach der deutschen Einigung darüber, dass Frauen als Diakoninnen arbeiten dürfen sollten, dass in den Taufregistern Änderungen für trans- und intergeschlechtliche Menschen gemacht werden sollten, dass auch homosexuell liebende Menschen den Segen Gottes empfangen dürfen, dass es eine synodalere Form der Mitbestimmung geben sollte und vielen weiteren Beschlüssen, werden diese nun an den Vatikan und die Weltkirche weitergegeben und als eine mögliche Lösung für die Krise der Kirche präsentiert. Das bedeutet aber auch – noch sind die insgesamt 15 Beschlüsse für die 27 Diözesen in Deutschland nicht bindend. Handlungssicherheit gibt es nicht.

Dennoch hält der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, den dreijährigen Reformprozess mit allem, was angestoßen werden konnte, für einen Meilenstein. Auf einer Pressekonferenz nach der letzten Synodalversammlung am 11.3.23, zeigte er sich beinahe euphorisch: „Wir zeigen der Öffentlichkeit: Diese Kirche ist in der Lage, sich zu verändern!“ Inwieweit sie sich wirklich verändern kann, muss sich allerdings noch zeigen. Denn auch diese Errungenschaften werden alleine nicht dabei helfen, die katholische Kirche vor weiteren Mitgliederverlusten zu retten. Sie könnten aber ein wichtiger Impuls für die Gespräche der Weltkirche sein und dort umfassende Veränderungsmaßnahmen und -prozesse in Gang setzen.

Autorin, Lektorin, Redakteurin von Beruf. Im Fresh X-Netzwerk und an der CVJM-Hochschule. Mitarbeitende, Mitdenkende, Mitgestaltende in Kirche. Suchende, Sehnende, Scheiternde, Fragende, Findende, Fordernde im Privaten.