inspiriert

Tschüss, liebe Sabine Sramek

24. Mai

Seit neun Jahren war Sabine Sramek festangestellter Teil des Fresh X Vereins und Netzwerks. Dank ihr konnten viele Projekte und Ideen für junge Erwachsene angestoßen und umgesetzt werden. Doch zum 1.6. endet leider Sabines Zeit bei Fresh X. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, sie noch mal zu den vergangenen Jahren und ihren Erinnerungen zu befragen.

Liebe Sabine, seit wann warst du bei Fresh X dabei und was waren konkret deine Aufgaben?

Ich habe im März 2014 zunächst mit Assistenzaufgaben für Fresh X angefangen und war ab September 2017 Projektreferentin für Praktika und Begleitung der Alumnis und habe daneben noch in verschiedenen Projekten des ejw (Evangelisches Jugendwerk in Württemberg) wie Kirche Kunterbunt, der Development Initiative, der Gemeinde auf Augenhöhe und anderen mitgewirkt. Seit 2019 war ich dann komplett für den Bereich „junge Erwachsene“ bei Fresh X zuständig. Dabei habe ich Freiwillige bei ihrem Weg zu einem Praktikum im Ausland begleitet, habe das Alumni-Programm fx_next gestartet, habe bei envoy mitgearbeitet und den Kurs bzw. das Konzept des missionalen Lebens im Alltag auf den deutschen Kontext übertragen und angeboten. Ich habe in verschiedenen Netzwerken gearbeitet und Unternetzwerke aufgebaut. Nur um mal einige Sachen zu nennen. Insgesamt war es ein breites, buntes Aufgabengebiet.

Welchen Teil deiner Aufgaben hast du besonders gemocht? Was hat dich in besonderer Art und Weise herausgefordert?

Am meisten Spaß gemacht hat mir der Aufbau von Unternetzwerken, das Projektmanagement und der direkte Kontakt zu den Praktikanten und Teilnehmern von fx_next. Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Teams und auch die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene – v. a. mit dem englischen Envoy Team von Church Army waren Highlights. Mein Herz schlägt dafür, Projekte zu entwickeln, die es anderen ermöglichen, einen missionalen Lebensstil zu führen, und die Gott zu den Menschen bringen. Und es ist schön zu sehen, wenn aus einer Idee und ein paar losen Gedanken etwas entsteht und wächst – wie z.B. Kirche Kunterbunt oder Wilde Kirche. Da haben sich die gefühlt unzähligen Strategieworkshops mit Reinhold Krebs gelohnt. Insgesamt hat mich die Zusammenarbeit mit Reinhold und dem Fresh X Team sehr bereichert und ich habe unglaublich viel gelernt!

Was überzeugt oder begeistert dich grundsätzlich an Fresh X?

Die Möglichkeit, Menschen wieder oder ganz neu für Jesus zu begeistern und die Gemeinden und Christen zu einem missionalen Lebensstil im Alltag zu ermutigen.

Dein Herz schlägt ja auch ganz besonders für neue monastische Frömmigkeitsstile, für wilde Kirche und die Gebetsbewegungen. Kannst du mehr dazu sagen?

Über meinen persönlichen Lebensweg habe ich die Tiefe und den Wert eines geistlichen Rhythmus im Alltag nochmal ganz neu kennen und schätzen gelernt. Wie lebe ich meinen Glauben im Alltag? Wie schaffe ich es dran zu bleiben, wo es so viele Ablenkungen und andere Verpflichtungen gibt? Envoy hat mir dabei sehr geholfen, aber auch die Art und Weise wie neue und alte monastische Bewegungen ihren Glauben im Alltag leben. Und die Natur ist einfach ein wunderbarer Ort um Gott zu begegnen 😊. Ich bin nicht so der Konferenz-Typ und hab es lieber, wenn ich mit wenigen Leuten – dafür aber intensiver –unterwegs sein kann. Spaziergänge im Wald, auf der Alb oder am Meer sind meine Highlights. Oder aber auf dem Pferderücken. Mein Traum wäre ja eine Pilgerreise zu Pferd von Kloster zu Kloster – das würde ich gern bis zum nächsten runden Geburtstag umsetzen. Mal schauen was draus wird 😊.

Besonders angetan hat es dir ja auch die Gebetsbewegung 24-7-Prayer. Was verbirgt sich hinter dem Namen?

24-7-Prayer ist eigentlich durch die geistliche Aufbruchsbewegung rund um Graf Zinsendorf inspiriert worden. Der Gedanke war – was passiert, wenn man einfach nicht mehr aufhört Gott zu suchen und 24/7 betet? Bei Zinsendorf hat es 100Jahre angehalten und die von Pete Greig 1999 gegründete Bewegung feiert nächstes Jahr ihren 25Geburstatg. Im Zentrum stehen kreative Gebetsräume und Inspiration wie man ganz praktisch und vor allem auch kreativ Zeit mit Gott verbringen kann. Gerüchten zufolge sollen auch die ersten Fresh X-Projekte in England aus 24-7-Communities (die hießen damals noch boiler rooms) entstanden sein. Daher ist es für mich eigentlich eher ein „back-to-the roots“. Besonders angetan hat es mir das Buch Punk Monk von Andy Freemann und Pete Greig. Da geht es v.a. darum wie man Aktion und Gebet zusammenbringt. Darin sind auch die drei Schlagworte von 24-7-Prayer: prayer – mission – justice und in dieser Bewegung finde ich alles, was mein Herz höher schlagen lässt – Christus im Zentrum, Mission im Fokus und die Randgruppen im Blick. Wie die 24-7-Prayer Leute sagen: „I have found my tribe.“

Leider verlässt du Fresh X als Teammitglied zum 1.6.23. Wo und wie geht es für dich anschließend weiter?

Ich werde mir jetzt erstmal ein 3-monatiges Sabbatical gönnen und dann würde ich gerne das 24-7prayer Deutschland Netzwerk mit aufbauen und schauen, was Gott sonst noch so vor hat 😊.  

Kann man dich dennoch im Fresh X-Kosmos irgendwie treffen?

Ja, auf jeden Fall. Vermutlich in einem der Hubs oder bei der einen oder anderen Fresh X-Veranstaltung. Mit Wilde Kirche werde ich nach wie vor verbunden bleiben, natürlich auch mit churchconvention und dem envoy-Deutschlandteam.

Dann alles Gute für dich und ganz viel Segen und viele „Herzschlagmomente“, bei dem, was alles Neues auf dich wartet.

Autorin, Lektorin, Redakteurin von Beruf. Im Fresh X-Netzwerk und an der CVJM-Hochschule. Mitarbeitende, Mitdenkende, Mitgestaltende in Kirche. Suchende, Sehnende, Scheiternde, Fragende, Findende, Fordernde im Privaten.