Mir ist ehrlicherweise nicht danach, in diesen Tagen über Jugendarbeit zu schreiben. Krieg in Europa. Alleine das mal denken, geschweige denn sagen oder schreiben zu müssen ist, zumindest für meine Generation (ich bin 1988 geboren), nicht so recht vorstell- oder fassbar. Deshalb wird diese Kolumne mit einem Segen beendet, der mir in dieser Zeit meiner „Durcheinandergedanken“ geholfen hat, der mir Ruhemomente gab und gibt. Es gibt trotzdem einen Gedanken zur Jugendarbeit, zu dem, was wirklich zählt, nicht nur dieser Tage.
Es ist Donnerstag. Jungschar, aber eigentlich ist es ein Teenkreis. Wir nennen es nur Jungschar, weil es als solche mal angefangen hat. Circa zehn Jungs trafen sich um zu spielen, Spaß zu haben und manchmal wollten sie auch etwas von Jesus hören. Selten, aber manchmal. Erzählt haben wir ihnen immer, meistens mit persönlicher Note: Was wir mit diesem Jesus erlebt haben, von uns und aus unserem Leben. Aus zehn Jungs wurden über die letzten drei Jahre zwei. Noch zwei sind geblieben, inzwischen keine Jungscharler mehr, sondern Teenager. Andere Lebenswelt, andere Themen, andere Fragen.
Klar, wir hätten etwas Neues gründen können. Wieder eine Jungschar. Warum jeden Donnerstag zwei Mitarbeitende für zwei Teenager abstellen?
Nun: Weil uns die Zahl egal ist. Weil uns diese zwei so wertvoll sind. Weil Jugendarbeit nicht mehr Teilnehmende, sondern mehr Beziehung und mehr Vertrauen braucht. Vertrauen in die Zukunft.
Der Segen von Jan Richardson (übersetzt von Maria Herrmann) schenkt auch dir hoffentlich in dieser Zeit einen Ruhemoment.