Wohin würde Kirche gehen, wenn sie mobil wäre? Wo müsste Kirche sein, um Menschen zu begegnen?
Zum Beispiel an Sportplätzen, auf Fest- und Streuobstwiesen, an Badeseen, Campingplätzen, auf Markt- und Parkplätzen, vor Stadthallen, Schwimmbädern. Mitten im Leben halt.
Genau das soll seit Anfang April im Kirchenkreis Gera (EKM) nun möglich sein. Der mobilen Kirche sei dank. Entstanden ist die Idee vor einigen Jahren unter den Studierenden der Architektur an der TU Dresden. Zunächst als mobiler Andachts- und Meditationsraum geplant, als Wettbewerb ausgerichtet, gewann eine Holz-Zelt-Konstruktion (die an das Zeltheiligtum des Volkes Israel erinnern soll), die bequem auf einen Anhänger passt und innerhalb einer Stunde ohne zusätzliches Werkzeug aufgebaut werden kann.
Am 3. April wurde die mobile Kirche, die rund dreißig Personen Platz bietet, von den Studierenden und ihrem Dozenten sowie etlichen hochrangigen Kirchenvertretern auf einem Sportplatz in Kleinfalke eingeweiht. Ihren nächsten Einsatz hat sie Ende April/Anfang Mai während eines Festes. ‚“Mit der mobilen Kirche wollen wir Kirche, wollen wir die frohe Botschaft zu den Menschen bringen“, so Pfarrer Schlegel. Mit der Kirche an ungewöhnlichen und überraschenden Orten präsent zu sein und nicht hinter Kirchenmauern auf das Kommen von Menschen zu warten, sei eine Motivation auf Seiten des Kirchenkreises gewesen, sich für das Projekt zu engagieren“, so steht es auf der Seite des Kirchenkreises. Neben dem Einsatz bei Festen und Veranstaltungen soll die rollende Kirche auch in den Orten Stationen machen, die keine eigene Kirche mehr haben oder wo nur selten ein Gottesdienst stattfinden kann. Andere Kirchenkreise können die Konstruktion für eigene Einsätze mieten. Die ersten Reaktionen auf die flexible Kirche, die zu den Menschen, zu den relevanten Orten kommt, waren äußerst positiv. So eine Zeltkirche ist eben auch ein Hingucker. Schön wäre es, wenn es nicht nur beim Hingucken bliebe, sondern auch Menschen hingingen und hinhörten.