Alle zwei Wochen darf ich nun an dieser Stelle ein paar Erkenntnisse aus meiner Arbeit mit dir teilen. Seit 2014 beschäftige ich mich mit Themen rund um Glaubenskommunikation und die Herausforderungen, die unter anderem eine digitalisierte Gesellschaft mitbringen. Ich berate Bistümern und Landeskirchen in Fragen strategischer Kommunikation und konzipiere für sie Projekte, in denen wir neue Ideen ganz praktisch werden lassen. 2019 habe ich einen Verlag gegründet, mit Büchern, Heften und Material, sowohl für die eigene Beschäftigung mit Spiritualität und Glaube als auch für die alltägliche pastorale Arbeit. All das läuft unter dem Namen ruach.jetzt – ein Netzwerk von über 40 Creator:innen aus unterschiedlichen Bereichen, Konfessionen und Professionalität.
Ich könnte alle zwei Wochen darüber schreiben, wie ich in meiner Arbeit und wir im Netzwerk erfahren, dass Gott wirkt. Von den kleinen Schimmer-, Glitter- und Konfetti-Momenten erzählen. Aber das weißt du entweder selbst oder du glaubst es eh nicht, bis es dir selbst passiert. In dieser Kolumne gibts auch kein Geschimpfe, wo etwas schlecht läuft. Niemand braucht bad-practise-Beispiele, weil auch niemand morgens aufsteht und sagt: Jetzt mach ich es absichtlich schlecht. Ich habe etwas anderes vor.
Ich habe Lust alle zwei Wochen über Verrücktes, Größenwahnsinniges und weit Hergeholtes zu reden. In Kreativprozessen gibt es die Idee, alles immer fünfmal größer zu denken. Ziel davon ist es, nicht immer nur an den nächsten Schritt zu denken, sondern die große, vielleicht auch unerreichbare, Vision zu entwickeln. Ich weiß, Transformationsprozesse sind langwierig und brauchen Geduld. Aber ich bin davon überzeugt, dass die nächsten kleine Schritte oft bekannt sind. Deswegen möchte ich hier nicht kleine Schritte wiederholen, sondern habe Lust, größere, vielleicht auch bekloppte Ideen zu beschreiben. Zum Beispiel, warum wir Gottes Ideen mit uns wie im Marvel Kosmos üblich in Multiversum erzählen sollten, was der Protestantismus vom Tantra lernen kann oder warum wir keine Kirchen bauen sollten.
Ob das sinnvoll ist? Wird sich zeigen. Ob es funktionieren kann? Ich meine schon. Aber am Ende entscheidest du, ob der Titel der Kolumne für dich passt.