Was für eine spannende Wahl: Was für bewegende, berührende und inspirierende Bewerbungsreden. Was für ein lang andauerndes Wahlverfahren. Und was für ein Ergebnis. Neun Wahlgänge brauchte es, bis am Dienstagabend endlich alle neuen Mitglieder des Rats feststanden.
Unter den Kandidat:innen waren neben einigen bekannten Gesichtern aus der kirchlichen Landschaft, auch einige jüngere Bewerber:innen, wie die 24-Jährige Julia Schönbeck, die mit ihren gesetzten Themen rund um eine inklusive Kirche leider nicht überzeugen konnte. Auch Tobias Faix konnte die Synode trotz seiner klugen Rede über Transformations- und sozial-ökologische Prozesse innerhalb der Kirche nicht überzeugen und schied aus. Gerade für ein Starkmachen der Fresh X-Haltung wären diese beiden Kanditat:innen gut für den Rat der EKD gewesen – wie beide schon in vergangenen Frischetheke-Folgen erklären konnten.
Aber es gab für die 14 freien Plätze 22 Bewerber:innen; es war also klar, dass etliche gute, kluge, theologisch und gesellschaftlich versierte Leute, die Synode ohne neues Amt verlassen mussten.
Geschafft hat es dagegen die 35-Jährige Josephine Teske, die etliche von Instagram (@seligkeitsdinge_) kennen dürften. Die Pfarrerin der Nordkirche postet regelmäßig Content über ihre Arbeit als Pfarrerin und regt zum theologischen Austausch an. Genau diese Erfahrungen im digitalen Raum wolle sie für eine (digitale) Kirche der Zukunft mit in den Rat einbringen.
Auch Tobias Bilz, Bischof der sächsischen Landeskirche, die ja seit kurzem auch Mitglied im Fresh X-Netzwerk ist, hat es in den Rat der EKD geschafft. Er will sich vor allem von den Problemen und Herausforderungen, denen sich die Kirche in Deutschland künftig wird stellen müssen, nicht unterkriegen lassen und warb um Zuversicht.
Natürlich braucht so ein Rat auch Menschen, die den Blick für das große Ganze nicht verlieren, die die Haushaltsplanung im Blick behalten, wie zum Beispiel Andreas Barner oder die sich um die rechtlichen Fragestellungen kümmern, wie Jacob Joussen. Auch Volker Jung, der vorab auch schon angekündigt hatte, das Amt nur bis 2024 übernehmen zu wollen, ist als “Medienpfarrer” wieder mit an Board. Ebenfalls wieder im Rat vertreten, diesmal jedoch mit einem anderen Auftrag, sind Annette Kurschus (Kirche von Westfalen) und Kirsten Fehrs, Bischöfin aus Hamburg. Annette Kurschus wird für die kommenden sechs Jahre den Posten der Ratspräsidentin von Heinrich Bedford-Strohm übernehmen, ihre Stellvertreterin ist Kirsten Fehrs.
Die Präses des Rats der EKD, die 25-Jährige Anna-Nicole Heinrich, die im Frühjahr überraschend gewählt worden war, erklärte am Dienstagabend: “Zusammen als Rat werden wir unschlagbar sein und wirksam die Position der evangelischen Kirche in der Öffentlichkeit vertreten.”
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