Heute muss ich mal etwas persönlicher werden, weil das Thema, worüber ich schreiben möchte, sich anders nicht beschreiben lässt. Wenn du als Gründer:in daran arbeitest, etwas Neues zu starten, dann machst du automatisch viel für andere. Ich kenne unzählige Projekte, wo Menschen etwas gestartet haben, weil sie es selbst vermissten. Es gab und gibt keinen Ort, der ihre Art von Spiritualität aushält und wachsen lässt, also gründeten sie. Und auch meine Firma ist so entstanden. Weil es keinen ökumenischen Content gab, starteten wir ein Netzwerk, einen Raum für Ökumene. Seitdem sind nun sieben Jahre vergangen. Ich bin dankbar von der Arbeit rund um und mit ruach.jetzt leben zu können.
Doch wenn man viele Dinge für andere, für eine größere Sache macht, hat man nicht automatisch etwas für sich geschaffen. Gründen ist ein extrovertierter Prozess. Beschwere ich mich gar nicht drüber. Liebe ich sehr. In den letzten Monaten habe ich aber gemerkt, dass alles nach außen nichts bringt, wenn man nicht auf sich selber achtet.
In unserer Arbeitskultur ist Produktivität gleich viel Arbeiten. Immer beschäftigt sein. Keine Pausen. Hart zu sich selbst und schnell in den Aufgaben. Dabei ist nicht das viele Arbeiten produktiv, sondern das konzentrierte Arbeiten. Das Arbeiten, wo man bei sich selbst ist, Zeit hat, seine Gedanken zu formen und die Ruhe hat, nach und nach die Idee zu präzisieren. Und dafür braucht man die wichtigste Ressource beim Gründen: einen Zugang zu sich selbst.
Deswegen rate ich dir: Achte auf dich. Kein Projekt, keine Herausforderung und auch kein Auftrag ist so wertvoll, wie du. Ja, beim Gründen gehst du aus dir heraus, rennst bis zum Gipfel, willst der Erste oder die Erste sein. Doch die meiste Zeit, musst du es mit dir selbst aushalten, um Neues zu schaffen. Und das ist verdammt schwer, wenn du nicht weißt, wer du bist.