Verschiedene Menschen aus verschiedenen Organisationen, die verschiedene Aufgaben bearbeiten und verschiedene Sichtweisen auf Kirche, Glauben und das Leben haben, treffen sich, um gemeinsam etwas voranzubringen. Im blödesten Fall sind solche Treffen von etlichen Diskussionen, zu unterschiedlichen Standpunkten und einer Menge Frust gekennzeichnet. Im besten Fall entsteht ein wertschätzender Austausch auf Augenhöhe, ehrlich, kritisch, lösungsorientiert, auf Einigkeit bedacht und der Sache dienend.
Genauso war die große, vorerst letzte, Sitzung des fx-Innovationsbeirats am heutigen Mittwoch (30.11.22). Der Innobeirat wurde einst gegründet, um der fx-Bewegung in Deutschland mit neuen, weiteren, anderen Ideen mehr Schubkraft zu verleihen und Projekte anzustoßen, die für das Netzwerk und darüber hinaus wegweisend sind.
Für die Zukunft der Kirche
Ebendieses Projekt wurde gefeiert und noch mal besprochen: „anders, denn Kirche hat Zukunft“, heißt es. Ein Buch, das die Haltung, die Überzeugung der fresh expresssion of church vielschichtig, mit großer Weite und mit neuen Stimmen darlegt. Ein Buch, das sich nicht scheut, auch unbequeme Themen wie Machtfragen, Diversität oder Rassismus zu benennen. Ein Buch, das die Grundüberzeugungen wie eine hörende Haltung, Kontextualität und die Missio Dei genauso thematisiert wie mutige Pionierprojekte, neue Ausdrucksformen von Kirche und Teamarbeit.
Maria Herrmann (Bistum Hildesheim) und Florian Karcher (CVJM Hochschule) ist es als Herausgebende dieses Buches gelungen, die Einheit der fx-Bewegung in ihrer Vielfalt darzustellen und Autor:innen zu Wort kommen zu lassen, von denen man bisher nur wenig oder in bestimmten Kontexten gehört hatte. Das Netzwerk der deutschen fresh expression of church konnte dank der Arbeit des Innobeirats so deutlich abgebildet werden und zeigen, warum es dieses Netzwerk – aber auch den Innobeirat – braucht.
Wirkung und Entfaltung
Eine große Stärke des Innobeirats, die sich auch wieder bei der Sitzung am Mittwoch gezeigt hat, ist, Dinge kritisch zu hinterfragen, Salz in der Wunde, Sand im Getriebe zu sein – ohne die Arbeit und die Verbundenheit dazu zu verleugnen. Und so wurde in der Runde auch besprochen, wie es mit dem Buch nun weitergehen kann und soll. Welche Handreichungen gibt es für Entscheidungsträger:innen, aber auch für die Basis, damit die Texte ihre volle Wirkung entfalten können?
Auch die Weiterentwicklung des Netzwerks und des Vereins wurden besprochen. fx ist eine agile Bewegung, die natürlich auch gewisse Strukturen braucht. Doch welche Strukturen sind wirklich notwendig, welche Gegebenheiten könnte man abschaffen, verändern oder umbauen, damit das Netzwerk und die Arbeit der einzelnen Akteur:innen ihre volle Wirkung entfalten können?
Einheit in Verschiedenheit
Der Innovationsbeirat hat in solchen Fragen schon immer gut auf die Vielfalt seiner Mitglieder bauen können: Verschiedene Menschen aus verschiedenen Organisationen, die verschiedene Aufgaben bearbeiten und verschiedene Sichtweisen auf Kirche, Glauben und das Leben haben, finden so auch viele verschiedene Ideen, Fragen und Lösungsansätze. Um weiterzugehen. Um weiterzudenken. Um weiterzumachen.