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Bald kein klassischer Sonntagsgottesdienst mehr?

07. September

Wird es bald keinen klassischen Sonntagsgottesdienst um 10 Uhr geben? Davon ist zumindest der hannoversche Landesbischof Ralf Meister überzeugt. In einem Gespräch mit epd sagte er, dass es schon lange eine Glaubwürdigkeitskrise bei den klassischen Formen gebe, wie man von Gott erzählt. Das zeigten auch die Austrittszahlen und die zurückgehenden Zahlen des Gottesdienstbesuches, die es nach der Corona-Pandemie nicht geschafft haben, wieder signifikant anzusteigen.

Es gibt aber auch Gemeinden, in denen der 10-Uhr-Gottesdienst sonntags sehr gut besucht sei – und das werde sicherlich auch in Zukunft weiter gepflegt, so der Theologe. Andere Gemeinde haben gute Erfahrungen mit neuen Formen gemacht. Denkbar sind Gottesdienste abends an Werktagen, Nachmittagsgottesdienste am Wochenende oder gänzlich alternative Angebote. “Jesus ist doch nicht durch Galiläa gezogen und hat gesagt, sonntags um 10 Uhr müsst Ihr kommen und beten!”, so der Landesbischof im Gespräch.

Angebote zu Feiertagen oder Lebensveränderungen, wie Gottesdienste zur Einschulung oder Weihnachten, seien nach wie vor sehr gut besucht und werden von vielen Menschen sehr geschätzt. Ebenso sieht Ralf Meister in digitalen Angebote eine große Chance. Ob der vielen Möglichkeiten betonte Meister aber auch eine Gelassenheit: “Die Geschichte von Gott mit den Menschen wird in den vielfältigsten Formen kommuniziert und wird, da bin ich mir sicher, enorm wirksam bleiben.” Weltweit wachse das Christentum und sei nach wie vor die größte Religionsgemeinschaft der Welt.

Autorin, Lektorin, Redakteurin von Beruf. Im Fresh X-Netzwerk und an der CVJM-Hochschule. Mitarbeitende, Mitdenkende, Mitgestaltende in Kirche. Suchende, Sehnende, Scheiternde, Fragende, Findende, Fordernde im Privaten.