Anfang November hat ein neues Forschungszentrum seine Arbeit aufgenommen: Das Forschungszentrum „Christliches Empowerment in der Säkularität“ (CES) in Halle (Saale). Drei Institute der Universität Halle arbeiten dort zusammen: die „Forschungsstelle Kirchen- und Gemeindetheorie – Ökumene und Wissenstransfer im weltweiten lutherischen Kontext“, die „Forschungsstelle Missionale Kirchen- und Gemeindeentwicklung“ sowie die „Forschungsstelle Religiöse Kommunikations- und Lernprozesse“.
Zukünftig sollen an dem neuen Forschungsinstitut Ideen entwickelt werden, wie der Glaube im Alltag anschlussfähig und lebbar gestaltet werden könne, erklärte der Direktor des Zentrums, der Professor für Religionspädagogik Michael Domsgen zur Eröffnung. Es sei nicht mehr so einfach heutzutage, den christlichen Glauben weiterzugeben – es fehlen Resonanz und gute Erfahrungen. Dabei könne ein tiefer und gelebter christlicher Glaube dabei helfen, dass Menschen ihren eigenen Kräften vertrauen und ihr Leben selbstständig zu gestalten. Gute Beispiele und Ermutigungswerkzeuge für Christen in ihrem Glauben und der täglichen Arbeit sollen gesucht und erforscht werden. Denn Glaube macht Mut, davon sind die Forschenden und Mitarbeitenden überzeugt.
Um zu zeigen, wie ermutigender und Mut machender Glaube aussehen kann, stellen Kirchen und private Stiftungen 3,5 Millionen Euro für die kommenden sechs Jahre zur Verfügung. Anschließend wird Bilanz gezogen, ob sich die Ziele des Zentrums realisieren ließen.
Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Tobias Bilz, berichtete auf der Starttagung des Forschungszentrums, dass seine Kirche in den Zeiten der Veränderungen „mit einem erheblichen Maß an Verunsicherung“ unterwegs sei. Er erhoffe sich von dem neuen Forschungszentrum Fakten und Daten, die zu einem neuen Selbstbewusstsein beitragen.
Der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Mitteldeutschland, Christoph Stolte, der bei der feierlichen Eröffnung ebenfalls zugegen war, erhoffe sich von der neuen Einrichtung, dass diese zur Relevanz des Evangeliums im Arbeitsalltag beitrage. Man tue sich schwer, das Evangelium angemessen zu kommunizieren, sodass es auch von allen Mitarbeitenden verstanden werde. Impulse, wie das besser gelingen könnte, wären für die Arbeit der Diakonie zuträglich.