Am heutigen 27.05.2022 findet in Berlin die Grundsteinlegung des House Of One statt. Interessierte können den ganzen Tag via Livestream auf der Website bei dem feierlichen Akt, Festreden oder einer interaktiven Fragerunde dabei sein.
Das House Of One ist ein Gemeinschaftsprojekt von Juden, Christen und Muslimen. Mitten in Berlin, auf dem Platz der ehemaligen Petrikirche, die eine nicht ganz so rühmliche, NS-behaftete Vergangenheit hat. “Wir wollen mit der langjährigen Tradition des Wegschauens brechen”, sagt Rabbiner Andreas Nachama vom House of One, der auch Vorsitzender der Allgemeinen Rabbinerkonferenz in Deutschland ist in einer Presserklärung.
Seit 2011 arbeiten die jüdische, muslimische und christliche Gemeinschaft in Berlin bereits an der gemeinsamen Vision ein Haus für alle zu schaffen. Einen Ort, an dem gebetet, geglaubt und diskutiert werden kann. Ein Sakralgebäude, das eine Moschee, eine Kirche und eine Synagoge vereint. Die Idee und der Wunsch dahinter: “Religionen in ihrem Kult und im Austausch mit Wissenschaften, Kunst und Kultur können eine Bereicherung sein – allen Gräueltaten, die unter Berufung auf die Religionen begangen werden, ein Modell eines friedvollen Miteinanders entgegensetzend.”
„Mit der Grundsteinlegung des House of One verbinde ich die Hoffnung, dass Lernen, Lehren, Beten, ja dass Gemeinschaft zwischen den drei abrahamitischen Religionen selbstverständlicher Alltag in unserer Stadt wird. Und ein Wegweiser für viele weitere gemeinsame Glaubenshäuser“, sagte Bischof Christian Stäblein von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) in Berlin. Und sein muslimischer Kollege fügte hinzu: „Diese Worte erinnern uns, wie wichtig unsere Arbeit ist: Ein Friedensengagement, welches von jüdischen, christlichen und muslimischen Frauen und Männern ausgeht und alle anderen mit einbezieht. Es ist Zeit, Solidarität zu zeigen. Schweigen können wir uns nicht leisten.“