Im Netz überschlagen sich gerade die Nachrichten, dass die katholische Kirche im Streaming eingestiegen ist. Der katholische Leipziger St. Benno Verlag, zu dem der christliche Versandhandel Vivat und die Filmproduktion der deutschen Bistümer, Tellux, gehören, ist Miteigentümer an der Streaming-Plattform yesflix, wie das Verlagsunternehmen am Dienstag mitteilte. yesflix will dabei ein nicht kommerzieller Zugang zu guten Filmen, Serien und Dokumentationen sein. Zudem soll es Live-Übertragungen von Gottesdiensten und christlichen Veranstaltungen geben sowie Sendungen, die sich mit Kunst, Kultur, Kirche, Gemeinde und Glauben beschäftigen. Der Streamingdienst wirbt mit dem Slogan: “Das Gute sehen. Das Gute fördern.” Im Gegensatz zu anderen bekannten Streaminganbietern will sich yesflix vor allem für Spenden finanzieren. Die meisten Inhalte sollen auch ohne Abo und Werbeunterbrechungen zu sehen sein.
Bei dem einen oder anderen wird es bei dem Namen yesflix, dem Slogan und auch dem Abo-Angebot (das es nach wie vor ja gibt) klingeln. Gab es das nicht schon länger? Was ist wirklich neu daran?
2019 kam yesflix auf den Markt. Damals noch als Teil der Digitalisierungsstrategie von BibelTV. yesflix positionierte sich als positives Gegenüber zu anderen Anbietern und unterstrich, dass bei der Filmauswahl komplett auf Gewalt- und Sexdarstellungen verzichtet würde. Fördern wollte man dagegen familienfreundlichen, positiven, lebensbejahenden Content, der christlichen Werten entspricht. Auch auf Instagram tauchte der Anbieter auf. 2021 war jedoch auf einmal Schluss. Im Sommer 2023 kamen dann wieder die ersten Posts – nun, ein halbes Jahr später die überraschende Nachricht, dass die katholische Kirche jetzt auch streamt. Ob BibelTV weiterhin Miteigentümer des Streaminganbieters ist, oder ob es eine Übernahme gab und yesflix nun komplett in katholischer Hand ist, ließ sich leider nicht herauskriegen.