Nach den trockenen Jahren 2018ff ist der mitteldeutsche Wald im Stress. Im Harz schockieren die kahlen Hänge erholungswillige Urlauber und auch in Thüringen haben Dürre und Käfer ganze Fichtenbestände vernichtet.
In Gesellschaft, Politik und Forstwirtschaft wird rege diskutiert, wie man reagieren soll: das Schadholz aufarbeiten, es im Wald belassen, mediterrane Bäume ansiedeln oder auf die Resilienz des Ökosystems hoffen usw.
In dieser Umbaudebatte zeigen sich überraschende Parallelen zum Kirchenumbau: Auch er muss langfristig geplant werden, auf Vielfalt umstellen und sich fragen, was mit den verbliebenen Strukturen zu tun ist. Steuerungsphantasien helfen auch hier nicht weiter: Denn es geht um Interventionen in komplexe Systeme, die ihr Da-Sein letztlich nicht dem Menschen verdanken.
Auf diesem Studientag wollen wir uns von dem Bild einer Wald-Kirche inspirieren lassen: Was tragen die Parallelen aus? Was lässt sich von den Wald-Expertinnen lernen? Wie sieht Leitung in der Kirche künftig aus? Gehen wir auf eine Kirchen-Wildnis zu?