inspiriert

Wilde Reise durch die Osternacht

25. März

Eine multidisziplinärer "Rave-Performance-Gottesdienst" in Düsseldorf lädt ein, die Spannung, die die Osternacht kennzeichnet, nachzuempfinden und eine einzigartige Auferstehungsfeier mitzuerleben.

Wir kommen von Karfreitag her. Sind auf dem Weg. Im Dunklen. In uns gekehrt. Traurig. Überschattet von den Ereignissen der letzten Tage. Leben in der Spannung: Wird es anders? Wird es heller? Wird es besser? Und wann?

Genau diese Gefühle, Gedanken und Spannungen greift nun ein multidisziplinäres Format auf und kanalisiert sie. Das Ergebnis: Kunst in Kirche. Kunst mit Kirche. Kunst und Kirche. „Performanz ist in die Osternacht schon eingeschrieben; man lebt in dieser Nacht in der Spannung zwischen Tod und Auferstehung, Trauer und Freude, Dunkelheit und Hoffnung. Um das am eigenen Körper erlebbar zu machen, verschmelzen wir in dieser Nacht drei Elemente zu einer einzigartigen Erfahrung“, erzählt Regisseur Marvin Wittiber, von dem auch die Konzeption und die Texte stammen für dieses einzigartige Event, das unter dem Titel „EXULT“ läuft.

EXULT: Dreiklang unter Spannung

Los geht es um 22 Uhr in der Dunkelheit. Pfarrerin im Probedienst, Katharina Mutzbauer, nimmt die Besucher:innen mit in diese Dunkelheit. In den Zwischenraum, in die Krise. Sie lädt ein, anzukommen und einen eigenen, inneren Zugang zur Osternacht und dem Event zu finden. Eine Art Yoga-Achtsamkeits-Meditations-Gottesdienst. Nach dem Ankommen in der Stille und der Aktivierung des Inneren, öffnet sich auch der äußere Raum – der Kirchenraum. Marvin Wittiber nimmt die Anwesenden aus der Passivität mit in die Aktivität. Gemeinsam machen sich alle auf zu einer Reise durch den Limbus, die Vorhölle; einer szenischen Rauminstallation mitten im Kirchenschiff. Dabei geht es inhaltlich noch mal stark um das Dazwischen-sein, um einen Zustand ohne klares Ende, ohne feste Richtung. In Spannung gehalten. Im Schwebezustand zwischen Endlichkeit und Ewigkeit. Doch es gibt ein Ende. Es gibt ein Erwachen. Eine Auferstehung. Aus der Stille kommend, treten die Besucher:innen ein in ein das elektrisierende Beben der Auferstehung. Aus der Dunkelheit wird Licht. Und es wird laut. Die Freude der Auferstehung wird erleb-, ja tanzbar. Bis zu den frühen Morgenlichtern ist jede:r eingeladen, die Dunkelheit und die Trauer, das Leid und den Tod aus sich heraus zu tanzen und einzutauchen in das Getragen-sein durch die Musik. Dafür legen drei Künstlerinnen aus der Region auf und interpretieren die Osternacht auf je ihre Weise. So entsteht in dieser einen Nacht ein völlig neuer Erfahrungshorizont, durch die multidisziplinäre Übersetzung verschiedener theologischer Deutungsweisen des Ostergeschehens.

Den Programmablauf und weitere Informationen zu der Osternacht gibt es auch auf der Seite des Kirchenkreises Düsseldorf.

Zelebrierung der Osternacht-Magie

Die Idee, die besondere Magie der Osternacht, die Marvin Wittiber fasziniert, seit er 12 Jahre alt ist, multidisziplinär zu zelebrieren entstand schon vor ein paar Jahren, konnte damals jedoch nicht umgesetzt werden. Nach zwei Jahren in Bamberg ist der Theatermacher nun wieder in Düsseldorf, in seinem Kirchenkreis und möchte „Gott wieder auf Augenhöhe“ bringen. Der 26-Jährige baut mit seinen Inszenierungen Brücken zwischen Kirche und Kunst. Um sowohl Kirche als auch Kunst neu erlebbar und erfahrbar machen. Für diese besondere Osternacht, namens „EXULT“ , engagieren sich rund 40 Personen. Um dieses aufwändige Event zu realisieren, stieg nicht nur die Christuskirche in Düsseldorf Oberbilk als Austragungsort mit ein – die Idee des Rave-Performance-Gottesdienstes fand auch bei den Verantwortlichen des Innovationsfonds des Kirchenkreises Düsseldorf sowie bei den Erprobungsräumen der EKiR großen Anklang und werden dadurch auch gefördert. So können die begrenzten Tickets für die Veranstaltung kostenlos ausgegeben werden.

Autorin, Lektorin, Redakteurin von Beruf. Im Fresh X-Netzwerk und an der CVJM-Hochschule. Mitarbeitende, Mitdenkende, Mitgestaltende in Kirche. Suchende, Sehnende, Scheiternde, Fragende, Findende, Fordernde im Privaten.