Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei – steht schon in der Bibel (vgl. Genesis 2,18). Große Projekte, hohe Ziele und abenteuerliche Aufbrüche lassen sich gemeinsam auch viel besser umsetzen. Doch wie findet man sich als Gruppe? Wie kriegt man es hin, als ein Team zusammenzuwachsen? Und wie schafft man es, als Team die unterschiedlichen Stärken und Schwächen aufs nächste Level zu heben, um noch fokussierter Großes zu erreichen? Stefan Westhauser ist Gründer von teamfluence und begleitet, supportet und coacht Teams, Führungskräfte und Unternehmen. Hier gibt er 11 Tipps für Teams (und die, die eins werden wollen), damit sie ihre Ziele erreichen und langfristig erfolgreich zusammenarbeiten können.
1. Definiert eine gemeinsame Vision: Eine starke und gemeinsame Vision ist die Basis aus der sich alle eure Aktivitäten, Projekte und weiteren ableiten. Außerdem ist sie das Fundament, an dem ihr euch als Team immer wieder orientieren und ausrichten könnt. Deshalb ist essenziell, dass alle Gründer*innen an der Entwicklung der Vision beteiligt sind und nicht nur ein „exklusiver“ kleiner Leitungskreis.
2. Klärt die Rollen und Verantwortlichkeiten: Definiert klare Rollen und Verantwortlichkeiten für jedes Teammitglied. Dies verhindert Überschneidungen, minimiert Konflikte und stellt sicher, dass alle wesentlichen Bereiche des Projekts abgedeckt sind. Achtet dabei darauf, dass jede:r mit seinen bzw. ihren Stärken am richtigen Platz ist.
3. Kommuniziert regelmäßig und transparent: Schafft Orte für einen regelmäßige Austausch. Denn dieser sollte nicht sporadisch oder zufällig stattfinden. Etabliert regelmäßige Meetings oder Check-ins, um eure Verbindung untereinander zu stärken, den Fortschritt zu besprechen, Herausforderungen zu teilen und Erfolge zu feiern. Nutzt auch digitale Tools, um eine kontinuierliche Kommunikation und Transparenz innerhalb des Teams zu gewährleisten.
4. Bereitet euch auf Konflikte vor: Konflikte sind in jedem Team unvermeidlich. Sie haben sogar eine sehr wichtige Funktion, denn Konflikte weisen auf das hin, was noch nicht gut bearbeitet oder geklärt ist. Und wir alle wissen noch aus der Schule: Reibung erzeugt Energie. Damit ihr diese Energie positiv nutzen könnt, helfen proaktive Konfliktlösungsstrategien. Sie regeln, wie im Falle eines Konfliktes trotzdem eine offene und respektvolle Kommunikation aufrechterhalten werden kann und wie unterschiedliche Meinungen euch helfen, euer Ziel besser zu erreichen.
5. Arbeitet aktiv an eurer Teamkultur: Baut eine starke und positive Teamkultur auf. Das schweißt euch zusammen, gibt euch Motivation und wirkt anziehend auf Menschen, die sich eurer Idee anschließen wollen. Das erreicht ihr, indem ihr Teambuilding-Aktivitäten veranstaltet, die nicht (nur) die Arbeit zum Inhalt hat, sondern auch einfach nur Spaß machen und euch helfen, euch noch besser kennenzulernen.
6. Lasst euch extern begleiten: Viele Start-ups und neue Projekte scheitern, weil man irgendwann einen Tunnelblick entwickelt und der Blick von außen fehlt. Ein Mentor oder Supervisor kann für euch hier eine gute Begleitung sein, da er euch wichtige kritische Fragen stellt und euch in der Reflexion unterstützt.
7. Praktiziert aktives Zuhören: Fördert eine Kultur des aktiven Zuhörens im Team. Dies bedeutet, dass jeder sich bemüht, die Perspektiven und Beiträge der anderen wirklich zu verstehen, bevor man darauf reagiert. So baut ihr echtes Vertrauen und eine tiefe Verbindung auf, die auch durch kritische Phasen trägt.
8. Drückt Wertschätzung und Anerkennung aus: Zeigt regelmäßig Wertschätzung für die Arbeit und den Einsatz jedes Teammitglieds. Anerkennung gehört zu unseren menschlichen Grundbedürfnissen und motiviert ungemein, wenn sie ehrlich gemeint und regelmäßig zum Ausdruck gebracht wird.
9. Feiert gemeinsame Erfolge: Nehmt euch Zeit, gemeinsame Erfolge und Meilensteine zu feiern. Denn wenn ihr etwas erreicht habt, dürft ihr euch darüber freuen und dem Erfolg einen würdigen Rahmen geben. Das gibt euch weitere Motivation für die nächsten Schritte.
10. Baut Netzwerke und Partnerschaften auf: In eurem Umfeld gibt es viele andere Menschen und Organisationen, die offen dafür sind, euer Vorhaben zu unterstützen oder sich sogar aktiv zu beteiligen. Dafür müssen sie aber von euch wissen und den Impuls bekommen, dass ihr das Ding nicht alleine durchziehen wollt. So erhöht ihr euren Wirkungskreis in eurem Ort und bekommt zusätzliche Ressourcen.
11. Widersteht der Versuchung eine charismatische Führungsperson an eure Spitze zu setzen: Unsere Kirchen- und Gemeindegeschichte ist voll von Lichtgestalten und Führungspersönlichkeiten, die alles überstrahlen und an der Spitze stehen. Das hat langfristig oft mehr Probleme als Vorteile mit sich gebracht. Wir glauben, diese Zeiten sind vorbei und ihr werdet viel wirksamer sein, wenn ihr als starkes Team auftretet, in dem Aufgaben und Verantwortlichkeiten gleichmäßig verteilt sind und das als Einheit nach außen auftritt.
Wir hoffen sehr, dass diese 11 Tipps eurem Team ein wenig helfen, eure Reise erfolgreich zu gestalten. „Wir“ ist übrigens teamfluence; wir haben selbst als Start-up angefangen. Wir wissen also aus eigener Erfahrungen um die Schwierigkeiten und Herausforderungen dieser spannenden Phase. Unsere Vision ist „Besser Zusammen Arbeiten“ und wir helfen Unternehmen, Teams und Organisationen ihre Zusammenarbeit zu verbessern. Denn auch gemeinsam will gelernt sein.