Es ist kein großes Geheimnis mehr. Viele Pfarrer*innen, viele Hauptamtlichen in Kirche plädieren seit Jahren dafür, dass die Ausbildung neu gedacht werden muss. Die Lehrinhalte der Theologie-Absolvent*innen, der ausgebildeten Diakon*innen, der Gemeindereferent*innen oder Religionspädagog*innen zielen noch aufs Berufsfelder, die aufgrund der gesellschaftlichen Transformationen so gar nicht mehr existieren. Wie gearbeitet wird, welche Anforderungen, Herausforderungen – aber auch Chancen – die tatsächlichen Arbeitsfelder mitbringen, ist noch nicht in der Lehre, in der Ausbildung angekommen.
Ebenfalls unter den Tisch gefallen ist, dass die Aufgaben, die auf die Hauptamtlichen warten, deutlich kleinteiliger und deutlich komplexer geworden sind. Auch darauf wird nicht ausreichend vorbereitet. Jüngst hatte das Medienmagazin Pro einen Artikel von Patrick Senner veröffentlicht, der an Kirche und Systeme appelliert, aus der „kollektiven Psychose“ zu erwachen und die Arbeitsbedingungen systemisch zu verändern. Anzupassen. „Nach Covid-19 ist es größtenteils nicht gelungen, das neue System anzunehmen und zugleich das alte wieder aufleben zu lassen. Die Folge waren viele unrund laufende Hybridmodelle. Hauptamtliche wurden in Personalunion die eigene Geschäftsstelle, Eventmanager:innen, Sekretäre, Buchhalter:innen, Planer, Predigtschreiber, Netzwerker und Seelsorger“, schrieb Senner in dem Artikel. Unter anderem.
Doch an wen bringt man diese Manöverkritik an? An die Ausbildungsstätten? An Kirche? An Verantwortliche in Kirche oder Bildung? Und was sagt man? Außer, dass es anders werden muss?
Wer hat Ideen?