Licht und Schatten im Traum
“Es gilt vor allem die Vision, die Jesus von seiner Kirche hat, zu übernehmen. Da ist in den Evangelien viel von dem gemeinsamen, oben erwähnten Traum zu entdecken. Doch es kommen noch herausfordernde Aspekte dazu. Zwei möchte ich nennen: Bei aller unserer Verschiedenheit bittet unser Herr, dass die Seinen eins sind.
Von einer Einheit träumen viele. Oft von der Einheit nach ihren eigenen Vorstellungen. Doch eigene Vorstellungen führen eher in die Trennung als in die Verbundenheit. Einheit entsteht, wenn auf den guten Hirten gesehen, seine Stimme gehört und ihm gefolgt wird. Deshalb ist es für den Traum von Kirche wichtig, dass sie Kirche Jesu Christi bleibt, in der er der Herr ist, dem die Seinen heraus aus dem Pferch in die Freiheit der Kinder Gottes und in die Gemeinschaft folgen.
Doch mit unseren Träumen von Kirchen ist es so eine Sache. Wir träumen so gerne, dass die Kirche attraktiver, relevanter, missionarischer, liebevoller, wertschätzender und … und … und. Gut, wenn uns das motiviert mit viel Liebe entsprechend unterwegs zu sein. Schlecht, wenn wir an der realen Gemeindewirklichkeit, die nicht diesem Idealbild entspricht, die Dankbarkeit verlieren, was uns bereits mit der real existierenden Kirche Jesu Christi geschenkt ist. Deshalb darf der Traum von Kirche niemals ein unerreichbares Ideal sein, das mich in meiner Sehnsucht nach einer heilen Kirchenwelt nur frustriert zurücklässt. Nicht umsonst schrieb Bonhoeffer: ‘Wo die Frühnebel der Traumbilder fallen, dort bricht der helle Tag christlicher Gemeinschaft an.’ Weil ich mir diesen hellen Tag christlicher Gemeinschaft wünsche, will ich mich gerne von dem einspannen lassen, der selbst seine Gemeinde baut.”
Martin P., flowers & friends, blumig-schöner Begegnungsort in Stuttgart, an dem Menschen miteinander und mit Gott ins Gespäch kommen, Christusbund Bezirk Remstal e.V.
Master, Mission, Multiplikation und Movement
“Eine meiner kostbarsten Entdeckungen für den Gründungsbereich war in den letzten Jahren der M4-Prozess. Der M4 Teamprozess ist ein zwei-jähriges Training mit dem Ziel, dem Gemeindegründer und seinem Team in den ersten Jahren der Gemeindegründung zu helfen, erfolgreich Gemeinde zu gründen. Erfolg bedeutet dabei für uns, dass das Gemeindegründungsteam am Ende des Trainingsprozesses ausgerüstet ist mit allem, was es braucht, um eine gesunde, sich reproduzierende Gemeinde zu bauen, die Gott ehrt und ihr Umfeld positiv mitgestaltet. Der Teamprozess baut auf den vier Wahrheiten auf, die aus dem Missionsbefehl in Matthäus 28, 18-20 stammen: Master (Meister), Mission, Multiplikation und Movement (Bewegung). Es gibt vier wesentliche Elemente, die zum Erfolg des M4 Teamprozesses beitragen: Assessment, Coaching, Prozessbegleitung und Online-Lernen. Um mehr über den Teamprozess zu erfahren, kannst du dir dieses Video anschauen:
Dirk F., Liebenzeller Mission
Kirchlicher Widerstand
“Vor einigen Wochen fand in der Pfalz ein Symposium statt, um Elemente einer neuen Schöpfungstheologie zu suchen. Dabei haben wir auch über Kirche gesprochen: Welche Form von Kirche es in Zukunft geben müsste. Eine Definition hat unsere Vision einer zukunftsfähigen und evangeliumsgemäßen sowie auf die großen globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts reagierenden Kirchenform am besten auf den Punkt gebracht:
“Kirche als Ort von Widerstand gegen das zerstörerische (kapitalistische) System und als Ort von Mystik.”
Projekte dazu wollen wir nun zunehmend entwickeln. Gibt es wohl noch kaum. Erscheint uns aber überfällig.”
Christoph F., Bistum Speyer