Vor ziemlich genau einem Jahr haben wir hier im Online-Magazin den Innovationsbeirat des Fresh X-Netzwerks in Deutschland vorgestellt. Männer und Frauen, die mutig und laut von einer anderen, einer neuen Kirche träumen und die Ideen der fresh expressions of church, die sie aus England hören, lesen und erleben, nach Deutschland tragen.
Um diesen getragenen, weitergedachten und kontextualisierten Ideen Raum zur Entfaltung zu geben, um sie in Deutschland noch bekannter, noch präsenter, zu machen, war es eine Aufgabe des Innobeirats ein “Standard-Werk” zur Fresh X-DNA und -Haltung herauszubringen.
Ein Buch, in dem man nicht nur den Aufbruch und die Haltung der fresh expressions of church erfährt (was zweifelsohne nach wie vor super wichtig ist), sondern ein Buch, in dem verschiedene Autor:innen einen Einblick geben, warum sich die Kirchen von heute verändern, weiterentwickeln, umgestalten müssen, wozu es frische Ausdrucksformen für die Kirche von morgen braucht, durch welche Haltung und mit welcher Motivation dies geschehen und wie konkrete Umsetzungen aussehen könnten.
Ein Buch, das weniger einzelne Projekte, Initiativen, Aktionen, Erprobungsräume o.ä. vorstellt, sondern sich dem anzunähern, was dahinter liegt. Ganz nach Simon Sinnek, zuerst nach dem Why der Neuerungen zu fragen, bevor man sich das How und das What anschaut.
Ein Buch, das nicht nur frech fragt, wie es soweit mit Kirche kommen konnte, sondern dass fordert, dass Kirche sich auf den Weg macht, dass Kirche sich neu gestaltet – gerade weil sie alle Kirche schätzen, Kirche gestalten und Kirche leben wollen. Nur eben anders.
Und deshalb heißt das Buch auch “anders, …”.
Seit heute ist “anders, weil Kirche eine Zukunft hat. Wie Fresh X neue Wege gehen” von Maria Herrmann und Florian Karcher (Hrsg.), erschienen im Herder Verlag, im Handel. Alle Autor:innen und alle, die an dem Buch mitgedacht und mitgestaltet haben, wünschen sich, dass etwas anders wird. Kirche, so wie sie ist, wird nicht mehr lange so wie wir sie kennen, bestehen können. Kirche, so wie sie ist, wird nicht bleiben. Aber Kirche, die anders, neu, “fresh” wird, die mutig und selbstkritisch, Menschen liebend und das Heilige fördernd, mehr wärmend und weniger wahrend wird – das wollen sie alle erleben. Das wollen sie alle mitgestalten. Das haben sie alle in unterschiedlicher Art und Weise niedergeschrieben.
Es ist, wie das Cover schon vermuten lässt, ein buntes Buch geworden. Es gibt keine Gleichförmigkeit, keine Antwort, die auf alles und zu allen passt. Dafür ist Kirche zu unterschiedlich, dafür sind die gestaltenden Menschen zu vielfältig, dafür ist Glaube zu divers. Es braucht eine bunte Kirche. Eine Kirche, die sich nicht nur einer Form bedient, sondern die aus der Fülle der Formen schöpft und Freude daran hat, Kreise mit Quadraten, Linien mit Rauten oder Ovale mit Punkten zu kombinieren.
Es soll anders werden, denn – darin sind sich alle Autor:innen und Wegbleiter:innen einig: “Kirche hat Zukunft”. Und die vielen Fresh X, die bereits – unter welchen Namen und Titeln, Gruppen und Denominationen auch immer – existieren, gehen bereits diese neuen, diese anderen Wege. Sie werden angeführt von Pionier:innen, die sich auf den Weg gemacht haben, neue, andere Ausdrucksformen von Kirche zu finden. Es ist ein Wagnis, ein Abenteuer, eine Chance. Eine Chance zur Veränderung, zur Relevanz, zum Neuanfang. Und dieses Buch beschreibt genau das.